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Coming Out!

Theaterstück von Jutta Schubert ab 12 Jahren

Es spielt: Horst Emrich
Regie: Jutta Schubert

Spieldauer: ca. 45 Minuten mit anschließender Diskussion

Wie steht es mit der Offenheit und Toleranz in unserer Gesellschaft? Im Allgemeinen: Kein Problem! Im Besonderen: Da sollte man sich schon warm anziehen und nicht so empfindlich sein. Besonders wenn man schwul ist. Konrad ist mal wieder mit der Realität konfrontiert und er macht den Versuch, einem Teil dieser “offenen” Gesellschaft etwas begreifbar zu machen. Nämlich Gefühle, Erfahrungen, sein Coming out. Das Theaterstück erzählt die Geschichte einer fiktiven Figur. Doch der Schauspieler Horst Emrich bleibt im Hinblick auf seine eigene Biographie dem Thema gegenüber nicht anonym. Teil des Konzeptes dieser Produktion ist, dass im Anschluss ein Gespräch mit dem Publikum über das Gesehene und mögliche eigene Erfahrungen stattfindet. “Coming Out!” kann überall gespielt werden, in der Schulklasse, in Jugendzentren, Lokalen, Bibliotheken oder Theatern. Ausgehend von der Zielgruppe ist der Spielort “Klassenzimmer” auch Ort der Handlung. Bei anderen Spielorten wird die Rahmenhandlung flexibel angepaßt und die Erzählfigur entsprechend gestaltet.

Zum Thema

Jugendliche wissen heute sehr viel mehr und früher über Sexualität Bescheid. Es gibt kein Thema, worauf sie neugieriger sind, fast nichts, was sie mehr anginge. In dieser besonderen Lebensphase, in der man seine Identität findet, bei sich und anderen, ist und bleibt die Wahrnehmung und der Umgang mit der Sexualität ein Schwerpunkt. Auf diesem Weg der Selbstfindung spielt das Durchleben von Ängsten und Gefühlen genauso eine Rolle wie die Frage nach Akzeptanz. Dabei trifft man häufig auf Vorurteile, die mitunter zu Ausgrenzungen führen. Toleranz ist hier ein Thema, welches für unsere Gesellschaft und ihre positive Weiterentwicklung von enormer Bedeutung ist. Toleranz spielt auch im Umgang mit der Homosexualität eine wichtige Rolle. Das Wort “schwul” wird vor allem unter Jugendlichen noch immer abwertend und häufig als unreflektiert gebrauchtes Schimpfwort zur Demütigung, Beleidigung und Provokation benutzt. Und dies, obwohl in unserer Gesellschaft Homosexualität verstärkt öffentlich diskutiert und viel offener wahrgenommen wird.

Pressestimmen

“Es ist ein ungewöhnliches und mutiges Projekt... “Coming Out!” nennt sich das Stück der Autorin und Regisseurin Jutta Schubert. Horst Emrich spielt darin einen homosexuellen Lehrer, der seinen Schülern von seinem Coming out erzählt. Das Stück wird nicht im Theater aufgeführt, sondern direkt im Klassenzimmer... Und das Gespräch im Anschluß zeigte, dass Homosexualität für die Jugendlichen nicht selbstverständlich ist... “Ich fand das sehr gut”, sagt ein Junge hinterher, “er hat offen über seine Gefühle gesprochen...” Die Sozialpädagogin der Schule sieht es ähnlich: Gut, sagt sie, dass da jemand vor der Klasse steht, ein richtiger Mensch und nicht nur jemand aus dem Fernsehen...” (Stuttgarter Zeitung)

“ Ein leises, poetisches Stück von Jutta Schubert um erste sinnliche Erfahrungen, um Verletzlichkeit, Verwirrung, Angst und Anderssein... Horst Emrich ist ein lebhafter, nachdenklicher Erzähler, der Klassenzimmer und Lehrertisch als Bühne benutzt, als täte er das jeden Tag... Herzlicher Beifall der Fünfzehnjährigen für einen sympathischen Schauspieler.” (Stuttgarter Nachrichten)

Meinungen von Jugendlichen zum Theaterstück Coming Out!

Als erstes sind Sie ein guter Schauspieler. Das Lachen von uns hat Sie während Ihrem Vorspielen gar nicht abgelenkt. Sie haben sogar mit Schülern zwischendurch geredet. Das Stück fand ich gut. Ich bin jetzt mehr über Homosexuelle informiert. Ihr Gespräch mit uns am Schluß war auch gut. Ich war darüber sehr erstaunt, daß Sie so frei und offen mit uns über alles gesprochen haben. Ich bin der Meinung, daß man Homosexuelle nicht ausschließen sollte, nur weil sie nicht der so genannten "Norm" entsprechende Gefühle haben. Ich bin der Meinung, daß das Stück echt gut war. Bei manchen Stellen konnte er gut Improvisieren. Es was sehr Unterhaltsam und es ist empfehlenswert. Ihr Stück war gut gespielt und ich fand Sie als Homosexuellen nicht so abstoßend, wie ich davon gedacht hätte. Die Stellungnahme bzw. das Gespräch am Ende mit Ihnen war aufschlußreich und interessant. Das "Theaterstück" wurde meiner Meinung nach gut vorgetragen. Es wurde sehr deutlich dargestellt, wie Menschen auf Homosexuelle reagieren bzw. wirken. Ich fand es sehr gut, daß der Schauspieler all unsere Fragen beantwortet hat. Er wollte, daß wir ihm immer mehr Fragen stellen. Obwohl ich in nicht persönlich kenne, kam er mir sehr sympathisch vor.